Projektselection - Philanthropie Reihe, Ausgabe 1

Sustinova  Report 1

Was sind die Herausforderungen und Lösungsansätze von Projektinitiatoren und Förderern?

Wir haben die Sichtweisen von 20 Organisationen in der Schweiz und Liechtenstein untersucht, von den Kriterien für die Projektauswahl bis hin zum Mehrwert des Reportings.

Der Abschlussbericht unserer ersten Studie über Philanthropie und Projektentwicklung mit Fokus auf Projektauswahl und Finanzierung kann oben heruntergeladen werden.

Die vorliegende Studie untersucht gängige Praktiken und Herausforderungen, mit denen Förderstiftungen und Projektinitiatoren bei der Auswahl, dem Monitoring und der Schlussevaluation von Projekten konfrontiert sind. Die Beziehung zwischen Förderern und Geförderten, das Lernen als Organisation, das Bedürfnis nach externen Dienstleistungen und die Veränderungen in der Philanthropielandschaft werden ebenfalls behandelt.

  • 11 Förderstiftungen und 9 Projektinitiatoren aus der Schweiz und Liechtenstein wurden zwischen April und September 2013 anhand von Fallstudien untersucht. Die Auswahl der Teilnehmer wurde durch deren Fokus auf Nachhaltigkeit bestimmt, obwohl die obengenannten Themen eher allgemein behandelt wurden. Bei der Auswahl der Organisationen wurde ein gewisses Mass an Vielfalt bezüglich Struktur, Grösse, Projektumfang, Tätigkeitsjahre und Herangehensweise angestrebt.
  • Die Resultate zeigen, wie die meisten Förderstiftungen einen Mix an Strategien einsetzen, um geeignete Kandidaten anzusprechen, und wie Auswahlkriterien und Risikomanagement -Massnahmen stärker auf die jeweilige Organisation bezogen sind als auf die eigentlichen Projekte. Die Auswahl und Förderung von Projekten werden als die Kernaufgabe der Förderstiftungen angesehen, unterscheiden sich aber bezüglich interner Strategien. Monitoring und Berichterstattung sind für alle Stiftungen Standardschritte, aber die begrenzten internen Ressourcen limitieren oft den Umfang dieser Aktivitäten. Wegen beschränkter interner Rahmenbedingungen und einer fehlenden standardisierten Methodik werden die Auswirkungen des Projekts nur selten evaluiert und der Lernprozess innerhalb der Organisation gefördert.
  • Förderstiftungen führen alle Prozesse und Entscheidungen intern aus und greifen tendenziell nur für bestimmte Aufgaben auf ihr Netzwerk oder externe Experten zurück. Die Dialogbereitschaft zwischen Förderstiftungen und Projektinitiatoren variiert innerhalb der Probegruppe. Förderer sehen sich aber häufig mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert, sei es beim Erschaffen einer klaren Kommunikation, beim Umgang mit Erwartungen oder beim Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.
  • Hinsichtlich der Projektinitiatoren richtet sich die Studie vor allem auf das Fundraising und die Interaktion mit den Förderern. Der Aufwand und die üblichen Hürden werden erörtert, welche mit diesen Aktivitäten verbunden sind, sowie die angewendeten Strategien. Die Hauptschwierigkeiten liegen bei der mangelnden Transparenz und fehlender Rückmeldung seitens der Förderer und bei der hohen Vielfalt der Anforderungen bei Förderung und Berichterstattung. Die Resultate zeigen zudem auf, wie die Effizienz der Initiatoren durch das Zusammenspiel dieser Faktoren negativ beeinflusst wird.

In der Studie werden die Herausforderungen und die Vielfalt der Vorgehensweisen von Förderstiftungen und Projektinitiatoren aufgezeigt. In den Resultaten und im Fazit werden bemerkenswerte Vorgehen und Beispiele für vorbildliche Praktiken hervorgehoben.